GRAN CANARIA
Faunistisch-floristische Notizen aus dem Jahr 2006
   
   
Ruderalflur
südlich 'Green Oasis' und Rand eines
Schutzgebietes nördlich des Charca de Maspalomas

 

Foto: Ruderalflur in Maspaloma


Zwischen den Stauden und niedrigen Sträuchern der Ruderalflur spannte Agalenatea redii, die Körbchen-Kreuzspinne, ungewöhnlich große Netze. Die Art ist auf Gran Canaria mit den gleichen zahlreichen Farb- und Mustervarietäten vertreten wie bei uns in Mitteleuropa.

Agalenatea redii

Foto: Agalenatea redii, Mustervarietät

 
Agalenatea redii Foto: Agalenatea redii, weitere Mustervarietät



Und auch unter den Steinen dieser Ruderalfläche fanden sich Kugelspinnen, ähnlich bzw. sogar identisch mit denen der weiter nördlich gelegenen Fläche.

Foto 4: cf. Enoplognatha sp.
Foto 4c: cf. Enoplognatha sp., Bauchseite

Foto 7a: cf. Enoplognatha sp.

Foto 7b: cf. Enoplognatha sp.

Foto 7c: cf. Enoplognatha sp.

Foto 13a: unidentifizierte Springspinne (Salticidae)

Foto 13b: unidentifizierte Springspinne (Salticidae)

Unter den Steinen kamen aber noch weitere Tiere zum Vorschein, das spektakulärste, und wie sich in den folgenden Tagen herausstellte, überall um Maspalomas herum zu finden, ist sicher dieses hier:

Foto 1: unidentifiziert

 

Gryllus bimaculatus

Foto: Gryllus bimaculatus
Merkwürdig ist allerdings die Netzstruktur auf den Flügeln - eigentlich sollte die bei G. bimaculatus genauso wie bei unserer Gryllus campestris aussehen.

Besonders hilfreich bei der Bestimmung der kanarischen Heuschrecken war die Website von Axel Hochkirch http://www.biologie.uni-osnabrueck.de/oekologie/Hochkirch/d-Gran_Canaria.htm

Axel Hochkirch konnte auch obiges Rätsel aufklären: Es handelt sich hier lediglich um ein macropteres Tier (Exemplar mit verlängerten Flügel, solche Formen sind bei Heuschrecken häufig zu beobachten).

Gryllus bimaculatus
Foto: Gryllus bimaculatus

Am Boden konnte ich neben den Arten, die bereits für die Ruderalfluren Maspalomas' festgestellt waren, zwei weitere Heuschreckenarten unterscheiden.
Aiolopus thalassinus
Foto: Aiolopus thalassinus

Aiolopus thalassinus
Foto: Aiolopus thalassinus

Aiolopus thalassinus
Foto: Aiolopus thalassinus

cf. Wernerella sp.
Foto 2: cf. Wernerella sp.

Diese Ödlandschrecke hat sich für ihre Tarnung wohl die falsche Farbe ausgesucht! Sie gehört zur Gattung Oedipoda und hatte die gleichen leuchtendblauen Hinterflügel mit schwarzer Binde wie die auch in Mitteleuropa vorkommende Oedipoda caerulescens.
Oedipoda canariensis
Foto 10a: Oedipoda canariensis

Oedipoda canariensis
Foto 10b: Oedipoda canariensis

Foto: Fangschrecke (Mantoidea), Pseudoyersinia subaptera Chopard, 1942 (Dank an José R. Correas, www.biodiversidadvirtual.org, für die Bestimmungshilfe)


Schmetterlinge waren auf der Fläche nur wenige zu sehen:
Foto 3: Earias insulana (Dank an Ursula Gönner für die Bestimmungshilfe)

Foto 9: unidentifiziert
Raupen dieser Art frassen regelmäßig an den Flockenblumen der Ruderalflächen.

Und dieser Piepmatz hatte wohl, so aufgeregt wie er um mich herumflog, irgendwo am Boden oder in den niedrigen Sträuchern sein Nest.
Foto 8: Kanarienpieper  Anthus berthelotii  (Dank an Ursula Gönner für die Bestimmungshilfe)
 


Eher Feigenblattcharakter hat ein Schutzgebiet am Nordrand der Dunas de Maspalomas. Es muss durch einen Maschendrahtzaun vor den Urlaubern geschützt werden. So kann ich hier nur von den Spinnen an diesem Zaun berichten.

Zuerst sah ich diese Netze:


Dann fand ich auch Kokons:


...und schließlich auch die nur millimetergroßen Tierchen:
Foto 5c: unidentifizierte Kugelspinne (Theridiidae)
Foto 5d: unidentifizierte Kugelspinne (Theridiidae), Gattung Paidiscura?


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